
White Truffle Martini
Garnierung: Zitronenzeste
Zutaten für 1 Drink
- 2.0 cl Noilly Prat
- 4.0 cl Truffle Gin
- 3.0 Tropfen Avocado Öl
- 1.0 Stk. Nocellara-Olive
- 1.0 Fill Zum Vorkühlen: Eiswürfel und ein Schuss Champagner
- 1.0 Blatt Frische Minze zum Auspinseln des Glases
Welches Glas passt am besten zum White Truffle Martini
- 1 Martini-Glas
Equipment
- 1 Rührglas
- 1 Barlöffel
- 1 Strainer (Barsieb)
- 1 Jigger (Barmaß)
- 1 Zeste-Schneider oder Sparschäler
Beschreibung
Dieser Truffle Dirty Martini setzt auf erlesene Zutaten und ein außergewöhnliches Aromenprofil: Der feine Trüffel im Gin verleiht dem Cocktail eine luxuriöse Note, während das Avocado-Öl dem Drink eine besonders samtige Textur gibt. Die frische Minze und das Champagner-Vorkühlen des Glases sorgen für eine subtile Raffinesse, die den Geschmack abhebt.
Geschichte
Die eigentliche „Geburtsstunde“ des Truffle Dirty Martini liegt in einer Kombination aus klassischer Cocktailgeschichte, moderner Mixologie und gehobener Gastronomie. Dabei spielen vor allem folgende Einflüsse eine Rolle:
Klassischer Martini und Dirty Martini
Der Martini selbst gehört zu den ältesten und berühmtesten Cocktails der Welt. Seine Ursprünge reichen bis ins späte 19. Jahrhundert zurück.
Der Dirty Martini entstand vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts, als Bartender begannen, neben der Olive auch etwas von der Olivensole (Lake) ins Getränk zu geben. Durch diesen „schmutzigen“ (englisch: dirty) Twist wurde der klassische Drink salziger und würziger.
Moderne Mixologie und Sous-vide-Technik
Seit den frühen 2000er-Jahren bedienen sich Bartender zunehmend Techniken und Zutaten aus der gehobenen Küche. Das Sous-vide-Verfahren (langsames Garen oder Aromatisieren im Vakuum und bei kontrollierter Temperatur) ist dafür ein gutes Beispiel. Es ermöglicht sehr präzise und gleichmäßige Infusionen.
Trüffel ist in der Spitzengastronomie ein luxuriöses, zugleich jedoch empfindliches Produkt. Dank Sous-vide lässt sich das feine Aroma in Gin übertragen, ohne dass der Trüffel zu stark erhitzt oder auslaugt wird.
Entstehungsort: Timber Doodle, Berlin
In internationalen Cocktail-Hotspots wie Berlin, London oder New York werden Klassiker gern neu interpretiert. Das „Timber Doodle“ in Berlin ist ein Beispiel für diese kreative Barszene.
Laut Rezept stammt dieser spezielle Truffle Dirty Martini von Bartenderin Susanne Baró Fernández, die mit ihrem Hintergrund in der Premium-Gastronomie neue Geschmackserlebnisse schaffen wollte.
Fusion von Luxus und Tradition
Der Gedanke hinter dem Truffle Dirty Martini ist es, die würzig-salzige Basis des Dirty Martinis um eine weitere edle, erdige Note zu erweitern. Trüffel setzt hier das i-Tüpfelchen, indem sein unverwechselbares Aroma dem Drink eine raffinierte Tiefe verleiht.
Hinzu kommt ein Feinschliff durch das Avocado-Öl, welches für eine sanfte Textur sorgt. Auf diese Weise vereint das Rezept kulinarische Inspirationen aus der Gourmetszene mit dem Purismus und der Eleganz eines klassischen Martinis.
Pioniergeist und Individualität
Jeder Bartender, jede Bar hat ihre Handschrift: Susanne Baró Fernández verwendete Nocellara-Oliven, um eine bestimmte milde, fruchtige Note zu erzielen, und das Auspinseln des Glases mit Minze sowie das Vorkühlen in Champagner-Eis machen den Drink in ihrer Version besonders einzigartig.
Diese Detailverliebtheit spiegelt den Zeitgeist einer neuen Generation von Mixologen wider, die „mehr als nur einen guten Drink“ erschaffen wollen: Sie kreieren kleine, flüssige Kunstwerke, die sämtliche Sinne ansprechen.
Insgesamt ist der Truffle Dirty Martini also kein historischer Cocktail im klassischen Sinn, sondern eine zeitgenössische Variation, entstanden aus dem Zusammenspiel von
einem traditionsreichen Original (Martini),
der experimentierfreudigen Moderne (Dirty Martini),
und den innovativen Methoden der Gastronomie (Trüffel-Infusion via Sous-vide).
So fügen sich jahrhundertelange Cocktailgeschichte und aktuelle Gourmet-Trends in einem Glas zusammen – was den Drink zum Inbegriff eines modernen, eleganten Premium-Cocktails macht.
Tipps
Glas und Zutaten kalt halten: Damit das aromatische Profil des Trüffels und die frischen Noten perfekt zur Geltung kommen, ist eine niedrige Temperatur essenziell.
Minze und Zitronenzeste nicht überdosieren: Beide Elemente dienen als dezente Aromabringer, sollten aber das Trüffelaroma nicht überdecken.
Avocado-Öl sehr sparsam einsetzen: Schon wenige Tropfen sorgen für einen eleganten Effekt in Optik und Mundgefühl.
Trüffel-Gin vorbereiten: Planen Sie etwas Zeit für die Sous-vide-Infusion ein und achten Sie auf hochwertige Trüffel aus verlässlichen Quellen.
Trüffel-Gin selbst herstellen
Zutat: Alba-Trüffel aus dem Piemont (Saison: November–Januar)
Menge: Pro Ginflasche (0,7 l) etwa drei dünne Trüffelscheiben verwenden
Zubereitung: Bei 39 °C für 40 Minuten im Sous-vide-Bad ziehen lassen, anschließend filtern und kühl lagern.
Auf diese Weise entsteht ein subtiler, edler Trüffelgeschmack im Gin, der den Dirty Martini verfeinert.
Zubereitung
- 1. Martiniglas vorbereiten Füllen Sie das Martini-Glas mit Eiswürfeln und geben Sie einen Schuss Champagner hinzu. Lassen Sie das Ganze kurz stehen, damit das Glas ordentlich durchkühlt. Gießen Sie den Inhalt aus und pinseln Sie das Glas vorsichtig mit etwas frischer Minze aus, um ein feines Kräuteraroma hinzuzufügen.
- 2. Rühren Geben Sie den Trüffel-Gin und den Noilly Prat in ein vorgekühltes Rührglas, das mit Eiswürfeln gefüllt ist. Rühren Sie die Zutaten gut durch (ca. 15–20 Sekunden), damit sie gekühlt und leicht verwässert werden, ohne an Aroma zu verlieren.
- 3. Abseihen Seihen Sie den Drink vorsichtig in das vorbereitete Martini-Glas ab.
- 4. Aromatisieren Expressen (abspritzen) Sie eine Zitronenzeste über dem Drink, sodass feine ätherische Öle auf der Oberfläche verteilt werden. Geben Sie nun die Nocellara-Olive hinzu.
- 5. Finaler Touch Tropfen Sie die 3 Tropfen Avocado-Öl sanft auf die Oberfläche des Cocktails. Die Idee ist, ein feines Mundgefühl (Textur) sowie einen mild-nussigen Akzent zu erzeugen.
Auf wen wir heute anstoßen können:
- Joachim Fuchsberger *11.03.1927
- Janosch *11.03.1931
- Georg Schramm *11.03.1949
- Bobby McFerrin *11.03.1950
- Nina Hagen *11.03.1955